Unser Jahr 2024 am Billesberger Hof
Unser Jahr 2024 begann sehr intensiv und traurig. Am 22. Januar verließ uns unser Balu nach fast 16 Jahren im Kreis der Familie. Wir waren alle bei ihm in unserem Wohnzimmer, als er seinen letzten Atemzug tat. Am nächsten Tag setzten wir ihn in unserem schönen Obstgarten unter ein paar Bäumen bei, wo seitdem ein Holzkreuz mit seinem Lieblingsspielzeug an ihn erinnert. Balu, wir lieben Dich und werden Dich nie vergessen!
Weil uns viele schon gefragt haben: Ein neuer Hund zieht erst einmal nicht bei uns ein. Für Amadé war Balu sein bester Freund, der ihn seit Anbeginn auf dem Hof begleitete und in guten und schlechten Zeiten an seiner Seite war und für ihn gibt es einfach keinen Ersatz.
Doch das Leben geht weiter und wir wollen uns auch um die rund tausend anderen Tiere auf dem Hof gut kümmern, weshalb wir erfolgreich fortsetzten, unsere Hühner lebend zu vermarkten. Dies ist uns ein großes Anliegen, da unsere ÖTZ-Zweinutzungshühner (ÖTZ=Ökologische Tierzucht) nach 1,5 Jahren bei uns noch fit und gesund sind und noch immer jeden oder jeden zweiten Tag ein gutes Bio-Ei legen. Deshalb freut es uns umso mehr, wenn sich kleinere Betriebe oder Hobbyhalter finden, die Hühner von uns aufnehmen und ihnen weiter ein schönes Leben schenken. Bei Interesse meldet Euch gerne bei uns, wir haben ständig Hühner abzugeben.
Im Februar machten wir eine kleine Reise in den hohen Norden, wo wir einen Slow-Food Freund besuchten, der seinen 40. Geburtstag feierte. Zwei Tage verbrachten wir auch in der Hansestadt Hamburg, wo uns der Wind kräftig um die Nase blies. Zuhause hielten unsere Mitarbeiter Stellung, allerdings hatte Jankó in unserer Abwesenheit eine Kolik. Gott sei Dank war gleich unsere Freundin Anna und ebenfalls Landwirtin aus Moosinning vor Ort und leistete die Erstversorgung. Trotzdem war es vor allem für Antonie schwer, so weit weg von ihrem Pferd zu sein und nichts für ihn tun zu können. Schon im Jahr zuvor entwickelte Jankó eine Entzündung im Zahn. Der Tierarzt prognostizierte für den Zahn keine Heilungschancen. Doch hier erlangte er trotz aller Prognosen wieder eine Heilung, dank alternativer Heilmethoden und viel viel Geduld. Laut Tierarzt ein medizinisches Wunder. Trotzdem war Jankó gesundheitlich sehr angeschlagen und dazu kam dann auch noch ein Hufabszess, der nicht abheilen wollte und ihm sehr an die Substanz ging.
Nach dem gelungenen Wieder-Auftakt des Kürbisfestes im Herbst 2023 fand auch wieder unser Osterfest im März statt. Leider bei nass-kaltem Wetter. Trotzdem kamen circa 500 dem Regen trotzende Gäste und für die Kinder gab es erstmals eine Fragerunde mit Bauer Mogli, die sehr gut ankam. Anschließend quoll unsere Tiefkühltruhe fast über, da wir so viel Kuchen und Brot einfrieren mussten.
Im Frühjahr sah dann alles wieder etwas besser aus, so dass wir uns entschlossen, zu viert mit unseren engsten Freunden Franzi und Manuel sowie deren beiden Kindern Mathea und Manuel jun. nach Amalfi zu reisen. Für unsere Kinder war es die erste Flugreise, direkt ins warme und trubelige Neapel. Das Dolce Vita ist immer wie Balsam für unsere Seele und wir verbrachten wunderschöne 10 Tage, in denen wir nicht nur unseren geschäftlich verbandelten Freund Salvatore Aceto und seine Zitronenhaine besuchten (von ihm bekommen wir immer die köstlichen Amalfizitronen, die wir auch verkaufen), sondern auch den Reichen und Schönen auf Capri einen Besuch abstatteten und natürlich auch die angeblich weltbeste Pizza in Neapel verkosteten.
Im April kamen viele weitere Paten für unsere Hühner und Schafe dazu, was uns immer wieder freut. Bei Interesse schreibt uns gerne eine Nachricht. Unsere fedrigen und pelzigen Damen am Hof freuen sich über neue Pat*innen.
Der Frühjahr war schon voll im Gange und der Sommer nicht weit, als unser geliebter Jankó am 27. Mai, einem lauen sonnigen Montagvormittag seine letzte Reise antrat. In den Armen von Antonie und unter liebevoller Mithilfe des Tierarzt Teams Ruff galoppierte er über die Regenbogenbrücke. Seine Asche vergruben wir neben Balus letzter Ruhestätte und an Jankó erinnert ein weißer Marmorstein und gelbe Rosen. Mit seiner sanftmütigen weisen Art wird er immer in unserem Herzen sein. Um Jella, Antonies zweiten Schimmel, nicht alleine zu lassen, kam die rüstige Haflingerstute Babsi zu uns, die zuvor auf dem Hof von Antonies Freundin Anna wohnte. Sie ist so verfressen wie Antonie und gleichzeitig sehr sanftmütig, so dass Aurelia auch regelmäßig auf ihr reitet.
Nach so viel Herzschmerz kam der Sommerurlaub gerade recht. Amadé, Antonie, Aurelia und Alesia machten mit den Eltern von Antonie Urlaub auf dem Campingplatz Marina di Venezia, wo wir uns jeden Tag einen großen Eisbecher schmecken ließen. Braun gebrannt und erholt kamen wir zurück und waren bereit für die Erntesaison und unseren Umzug ins neue Holzhaus. Denn seit November 2023 stand bereits unser Holzhaus und seitdem war der Innenausbau im Gange, der im Juli dann endlich sein Ende fand.
Gleich nach der Rückkehr nach Moosinning fand die Abnahme statt und Antonie managte dank minutiöser Planung und großartiger Hilfe von Freunden und Familie den Umzug von der Ismaninger Straße 22 in die 22a. Allen voran möchten wir die Eltern von Antonie nennen, ohne die der Umzug so reibungslos nicht möglich gewesen wäre. An dieser Stelle hier ein riesiges Dankeschön an alle beteiligten Helfer, die schleppten und schnauften oder sich liebevoll um die Kinder kümmerten, während Antonie Kisten ein- und wieder auspackte. Nach 3 Wochen war der Umzug getan und am 20. Juli übernachteten die vier zum ersten Mal in ihren neuen vier Wänden.
Im Sommer wird uns ja eher selten langweilig, so dass es nach dem Umzug gleich weiterging mit der diesjährigen Getreideernte. Diese verlief aufgrund des konstant sonnigen Wetters sehr gut und reibungslos, vor allem was den Mähdrescher angeht. Dieser hatte Amadé ja 2023 konstant Kopfschmerzen bereitet, weil ständig ein Riemen riss. Dieses Jahr riss sich der Mähdrescher brav am Riemen und alle Riemen als auch Amadés Nerven blieben heil.
Kaum war die Getreideernte um, schon kam auch wieder der jährliche Besuch durch unseren lieben Schafscherer Rainer, der in einem Rutsch alle unsere hundert Schafe von der Sommerwolle befreit. Der Anblick danach ist erst einmal für alle gewöhnungsbedürftig. Nicht nur für uns, sondern auch für die Schafe selbst. Aber nach kurzer Zeit genießen sie ihre Sommerfrisur.
Seit Jahren ebenfalls regelmäßig kommt unsere liebe Hufbearbeiterin Lissy, die alle 5 Wochen den beiden Pferden die Hufe nachraspelt. Auch ihr sei an dieser Stelle einmal gedankt für die verlässliche und liebevolle Zusammenarbeit.
Ebenso einmal im Jahr fällt ein Großprojekt an, nämlich das Schafstallausmisten. Dicke Matratzen von Mist und Stroh müssen dann erst in kraftvoller Arbeit mit dem Lader und dann in mühseliger Kleinarbeit von Hand hinaus auf den Misthaufen geschafft werden.
A pro pos Misthaufen: Seit August haben wir einen neuen Meister des Misthaufens. Unseren Auszubildenden Stefan, dessen Lieblingsbeschäftigung das Traktorfahren ist. Unser Misthaufen ist seitdem stets bestens in Form.
Unser zweiter Neuankömmling und ebenfalls Auszubildender ist Leon, der sich ebenfalls bestens mit sämtlichen Maschinen auskennt. Nun hat Amadé also wieder männliche Verstärkung.
Schweren Herzens mussten wir uns von unseren vorherigen Auszubildenden Jelena und Anna verabschieden, die schon wie ein Teil der Familie waren. Nicht nur um Feld und Flur kümmerten sie sich bestens, sondern auch um unsere Tiere und auch von unseren beiden Töchtern werden sie heiß und innig geliebt. Alesia beispielsweise deutete monatelang auf den Lader, wenn Stefan oder Leon damit fuhren und rief laut: „Anna, Anna!!“
Auch Leonie ist an dieser Stelle zu nennen, die ein 3-monatiges Praktikum in den Sommermonaten bei uns absolvierte und sich bestens mit Anna und Jelena verstand.
Dieses Jahr führten wir auch eine neue Tradition ein und zwar das Zelten im Obstgarten. Jedes Jahr im August wollen wir nun unsere engsten und liebsten Freunde samt Kinder einladen und nach einer gemütlichen Brotzeit in unserem wunderschönen Obstgarten nächtigen.
Dass nicht nur unser Obstgarten wunderschön ist, sondern auch unsere Pferdeweiden, davon überzeugte sich Haflingerdame Babsi seit ihrem Einzug bei uns am Hof sehr intensiv. Alles, was nicht fest angewachsen ist, wird zügig verspeist und so fraß sie sich innerhalb von kurzer Zeit eine ziemliche Fettschicht an. Nicht nur für Menschen ist Bauchfett gefährlich, auch für Pferde birgt dies ein immenses gesundheitliches Risiko, weshalb ihr eine Bewegungsdiät verordnet wurde. Zweimal die Woche macht sich Antonie seitdem mit ihrer Freundin Anna und deren Isländerstute Flo auf einen langen Ausritt. Araberdame Jella geht meistens als Handpferd mit. An den anderen Tagen wird entweder spazieren gegangen, longiert oder Bodenarbeit gemacht.
Am 21. September weihten wir dann mit vielen uns lieben Menschen unser neues Heim ein. Unser lieber Pizzabäcker Jonas verköstigte uns mit seiner sensationellen Pizza und Koch Vincent Fricke von Holistic Food versorgte uns mit köstlichen Salaten aus unseren Produkten. Ganze 15 Kuchen, die von Freunden und Familie mitgebracht wurden, wurden bis aufs letzte Krümel verspeist. Es war uns eine wirkliche Freude, mit so vielen unserer Herzensmenschen diesen besonderen Tag bei bestem Sonnenwetter zu feiern. Alle legten zusammen und so können wir uns unseren Wunsch nach einer Hollywood Schaukel erfüllen.
Im Oktober kamen die Baumwichtel wieder auf einen Ausflug bei uns vorbei und zwar dieses Mal zur Kürbisernte. Zuvor wurden noch von Hand ein paar Kartoffeln ausgegraben, die der Roder liegen gelassen hatte und anschließend ging es bei den riesigen Halloweenkürbissen zur Sache. Viele kleine kräftige Hände brachten die wuchtigen Kürbisse zum Hof, um aus ihnen anschließend schaurig-schönes zu schnitzen. Zur Belohnung gab es dann natürlich Kürbissuppe und Apfelkiacherl.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch!
Die Getreideernte lief ja recht problemlos ab, doch für die Leguminosen und die Hirse war uns der Wettergott nicht hold. Wochenlang nur Regen und kein trockener Boden, der es möglich gemacht hätte, aufs Feld zu fahren. Auch aufgrund dieses Dilemmas entschieden wir uns, das Kürbisfest 2024 ausfallen zu lassen. Stattdessen organisierten wir einen Nachmittag der offenen Tür sowie einen Patentierbesuchstag, der allen interessierten großen und kleinen Gästen die Möglichkeit bot, sich den Hof inklusive Biobauer Mogli genauer anzuschauen.
An Halloween gab es ebenso eine kleine Feier bei uns und im Anschluss an die Süßigkeitenjagd trafen sich unsere Moosinninger Freunde bei uns auf Kürbissuppe und Kuchen.
Die Wintermonate November und Dezember waren ähnlich bescheiden wie 2023, da wir uns - bis auf Amadé - in der Familie mit sämtlichen Variationen von Erkältungen und Infekten abwechselten. Amadé hielt Gott sei Dank die Stellung und war die meiste Zeit fit.
Zu Nikolaus ging es dann für ein langes Wochenende nach Wien, wo wir uns österreichische Delikatessen schmecken ließen.
Fit war Antonie dann auch wieder für die Online-Vorträge, die sie für die Maschinenring-Akadmie hielt. Einmal über Zeitmanagement im Agrarbüro und das andere Mal über Resilienz in der Landwirtschaft. Die Zusammenarbeit mit dem Maschinenring und vor allem mit den Teilnehmer*innen bereitet ihr große Freude und wird hoffentlich nächstes Jahr erfolgreich fortgesetzt. Ein Interview mit Antonie und Amadé im Maschinenring Magazin mit dem Titel „Heirate bloß keinen Bauern“ ist hier zu lesen.
Die Billesberger Weihnachtsfeier fand dieses Jahr im Biorestaurant Hörger statt, das absolut zu empfehlen ist! Deren selbstgemachte Nachspeisen und Eiskreationen sind der Wahnsinn.
Weihnachten fand bei uns wieder im großen Familienkreis statt und an der großen Tafel von Opa Siegi, die 16 Personen Platz bietet. Es wurde wieder hemmungslos geschlemmt, dieses Jahr gab es vegane und „echte“ Ente mit Blaukraut und zweierlei Knödeln sowie zweierlei Mousse au chocolats. Ein Traum! Eingerahmt wurde der Abend durch die Weihnachtsansprache von Opa Siegi, der zum Besinnen auf das wirklich wichtige im Leben appellierte: Familie, Frieden und Bildung.
Besonders freut uns, dass unser neues Heim ein Gästezimmer beherbergt, in dem in der kurzen Zeit bereits schon so viele liebe Menschen genächtigt haben: Allen voran Nino, der Neffe von Amadé, der im Juli am Hof Praktikum gemacht hat und auch beim Umzug tatkräftig mitgewerkelt hat. Anschließend Vanessa, eine Freundin von Antonie aus Italien, Antonies Eltern und Cousine Andrea, Tanja und Julius aus Berlin, Aaron und seine Familie aus Berlin, Max und Moritz, Gwen und Gerrit-Jan samt Töchterchen May aus Utrecht in den Niederlanden, Cousine Dani und die Zwillinge Melissa und Valentina und am Silvesterabend die liebe Familie Grundei. Viele weitere Freunde haben uns bereits besucht und jeder Besuch macht uns sehr glücklich!
Was Antonie sehr glücklich macht, ist ihre stetig wachsende „Weiberrunde“ bestehend aus Müttern aus Moosinning. Alle 2 Wochen kommt man im Hofcafé der Familie Gassner beisammen und tauscht allerlei interessanten Klatsch und Tratsch aus, aber auch viele relevante Dinge werden natürlich besprochen. Was nicht fehlen darf: Ein Dirty Chai Latte! Und 2025 nehmen wir uns mal den Aperol Tower vor.
Ein kleiner Ausblick aufs kommende Jahr 2025:
Im letzten Jahr boten wir bewusst keine Führungen für Kindergärten und Schulklassen an, da wir Priorität auf unser privates Projekt, den Umzug, legten. 2025 sind wir aber wieder verfügbar für Eure Anfragen für Führungen und freuen uns schon auf große und kleine Besucher.
Ebenso planen wir ein Osterfest und ein Kürbisfest für 2025!
Vielen Dank an alle unsere Freunde, Familie, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und uns Wohlgesonnene! Für Eure Unterstützung, Eure Geduld, Eure Liebe und Eure Treue!
Auf ein gesundes und spannendes 2025!