Erleben
26.11.2020
December 31, 2021

Unser Jahr 2021 am Billesberger Hof

Das Jahr 2021 begann am Billesberger Hof mit einer freudigen Entscheidung: Wir bauen einen großen, schönen und neuen Hofladen an der Ismaninger Straße! So kann ein Jahr doch starten!

Sogleich begann man mit Gesprächen mit dem Bauplaner sowie vielen befreundeten und bekannten Landwirten und Hofladenbesitzern, um eine möglichst optimale Planung zu erzielen. Doch das erwies sich leichter gesagt als getan. Denn mit je mehr Leuten der Junior und Senior Billesberger sprachen, um so mehr Ideen und Meinungen gab es. Wie groß das Kartoffellager?, wo sind die Eingänge?, einen Pausenraum braucht es auch noch. Und Mitarbeiterwohnungen werden auch noch Teil des Gebäudes! Bald rauchten die Köpfe wie der Schornstein unserer Hackschnitzelheizung. Guter Rat war teuer, denn es ging nicht nur um die eigenen Vorhaben, sondern auch um eine Bäckerei, die Einzug finden sollte in das geplante Gebäude an der Straße, wo derweil noch die Hühner scharren und picken und von dem ganzen Trubel bisher wenig mitbekommen. Nicht irgendein Bäcker wird seine Brote bei uns backen, sondern  der gebürtige Franzose, Bäcker, Konditor und Chocolatier Ludovic Gerboin, der bislang die Bäckerei Ways in Moosinning betreibt. Als Bauplaner holten wir uns den sympathischen Architekten Andreas Wachinger aus Moosinning an Bord. Er verfügt nicht nur über die nötige Erfahrung, sondern ist auch dritter Bürgermeister der Gemeinde Moosinning, wodurch er sich mit den bürokratischen Herausforderungen bestens auskennt. Nach vielen Stunden des Diskutierens, Zeichnens und Verschiebens warf man zuletzt noch einmal fast alle Pläne über Bord und entschied sich für folgende Aufteilung: Das Gebäude an der Straße findet Platz für Hofladen, Bäckerei mit Stehcafé sowie Mitarbeiterwohnungen und Lager. Aber um das Ganze nicht zu groß werden zu lassen, kommen die Gemüse- sowie Kartoffellager und einige Maschinen in eine neue Halle in der Mitte des Hofes, dort wo jetzt der Misthaufen ist. Dieser wird umgemistet und findet seinen neuen Platz hinter dem Schafstall. Dort geniert er niemanden und die sechs Privathühner von Antonie haben ihr eigenes Mistparadies.

Auch bei Antonie startete das Jahr betriebsam. Zum zweiten Mal in Folge hält sie mit ihrer Künstlerfreundin Ella Priesnitz einen Visionboard Workshop. Dieses Mal aufgrund der Coronasituation online. Zwei Tage voller Inspiration, Meditation, Kreativität und Impulsen. Am Ende halten die glücklichen und beseelten Teilnehmer ihr Vision Board sowie ein Booklet voller Reflexionen und Vorsätzen fürs neue Jahr in ihren Händen. Die dritte Auflage des Workshops ist bereits in Planung, für 2022 wird etwas noch größeres und inspirierenderes geplant. Interessierte dürfen sich gerne auf die Warteliste setzen lassen, denn letztes Jahr war der Kurs im Nu ausgebucht. 

Ende Januar feierte unsere Aurelia ihren ersten Geburtstag. Die ersten Schritte tat sie bereits mit zehn Monaten, so dass sie an ihrem Ehrentag am 31. Januar bereits herumwuselte und ihren ersten Mini-Kuchen verspeiste. Der Januar ist bei uns am Billesberger Hof ein freudiger Geburtstagsmonat. Jankó, Antonies Schimmelwallach, wurde am 11. Januar 26 Jahre alt, ihr Schafhammel Quasi wurde junge zwei Jahre alt und am 2. Februar folgte Schimmeldame Jella mit ihrem 19. Geburtstag. Seniorenaraber Jankó ist nun offiziell im Ruhestand und genießt seine ruhigen Jahre am Hof. Meistens ist er an der Heuraufe in der Koppel zu finden, wo er tiefenentspannt sein Heu mümmelt. 

Im Februar startet für Antonie ein weiterer Abschnitt ihrer Herzenskarriere: Sie macht eine Ausbildung zur Tierkommunikateurin beim weltweit bekannten und renommierten Luxemburger Laurent Amann. Mit viel Feingefühl vermittelte er ihr die Grundlagen der Tierkommunikation und Antonie macht im Laufe des Jahres weitere Fortbildungen im Bereich der Tierkunde wie z.B. Homöopathie für Schafe und Geflügel. 

Der März war leider kein schöner Monat für unsere Hühner und Enten. Denn die Vogelgrippe war wieder einmal auf dem Vormarsch und so musste unser Federvieh mehrere Wochen im Stall verbringen. #HühnerLockdown sozusagen. Selten sahen wir so eine Freude wie bei unseren Enten, als sie nach langer Zeit endlich wieder im Bach baden und sich nach Herzenslust waschen konnten. Einen ganzen Tag lang konnte man sie dabei beobachten. In solchen Momenten wird uns wieder bewusst, was artgerecht eigentlich bedeutet und wie oft dies leider in der industriellen Haltung abhanden kommt. 

Der April lässt endlich zu, dass Aurelias Geburtsbaum, ein Geschenk von Antonies Cousine Andrea, nach draußen gepflanzt wird: Nämlich der Zwergpfirsich. Wie unserer Auri ist er klein aber oho und so trägt er im ersten Sommer unter der freien Sonne bereits Pfirsiche im zweistelligen Bereich. Sehr ambitioniert der Kleine.

Ebenfalls im April bekommen wir lieben Besuch aus Italien und zwar von Karl Frommberger. Er betreibt mit seiner Frau Anja (das ist die Mutter von Antonies Künstlerfreundin Ella) einen Hof in der Toskana, wo sie unter anderem alte Olivenhaine bewirtschaften und dort das beste Olivenöl pressen, das wir je probiert haben. Seitdem kann man es bei uns am Hofladen bekommen und auch einige der besten Restaurants in München servieren es bereits. Über Karl kam auch eine Lieferbeziehung mit der Amalfiküste zustande und zwar mit der Familie Aceto, die bereits seit 1825 dort die berühmten Amalfizitronen anbauen. Diese sind nicht nur wahnsinnig aromatisch und viel größer als die herkömmlichen Exemplare, sondern können sogar mit Schale gegessen werden. Alles Bio natürlich versteht sich. Ab Januar 2022 gibts dann die erntefrischen Zitronen bei uns zu kaufen. 

Der April ist ein wahrlich guter Monat, denn nach langer Suche kommt endlich „die Renate“ zu uns an den Hof! Schon lange waren wir auf der Suche nach einer Haushälterin für zwei Tage in der Woche, die nicht nur das Erdgeschoss in Schuss hält, sondern uns auch Montags und Dienstags vegetarisch verwöhnt und was sollen wir sagen: Diese Frau hat uns der Himmel geschickt. Nicht nur flink wie ein Wiesel, sondern auch wahnsinnig herzlich und eine begnadete Köchin. Unter fünf verschiedenen Gerichten gibt es selten was zu Mittag bei uns und ihre Kreativität ist schier unerschöpflich. Genauso wie ihre Power, wenns ums wilde Schaukeln mit Auri geht. 

Und um den Monat noch abzurunden, lernten wir durch einen glücklichen Zufall eine Familie kennen, die unseren Schafbock Mr. President zu sich nahm. Doch nicht nur ihn, auch ein Mutterschaf, das leider ein kaputtes Euter hat und deshalb nicht mehr zur Zucht geeignet ist sowie eine ganz liebes und zahmes Lamm namens Clara. Die Familie Christiansen hat Solaranlagen, unter denen sie einige Schafe weiden lassen. Und da wir unseren Bock austauschen mussten, um die Blutlinie frisch zu halten, haben wir uns von ganzem Herzen gefreut, dass Mr. President sein schönes Leben weiterführen kann. 

Die Vegetation ist bereits in vollem Gange, die geplanten Events am Hof eher nicht so sehr. Bereits zum zweiten Mal in Folge muss das Osterfest abgesagt werden, auch das Kürbisfest fällt nicht dem schaurigen Sensenmann an Halloween, sondern eher dem Södermann zum Opfer. Freudig ist allerdings die Entwicklung unserer Patenschaften dieses Jahr. Wir bekommen sehr viele Anfragen für unsere Schafe und Hühner und haben jetzt schon Paten im zweistelligen Bereich. An dieser Stelle ein herzlichen Dankeschön an alle unserer Paten und Patinnen, die die kleinbäuerliche Landwirtschaft mit ihrem Beitrag unterstützen! Besonders freut uns auch, dass wir die Lebendvermarktung unserer Tiere immer weiter vorantreiben. Dieses Jahr haben wir um die 50 Hühner lebend vermittelt, größtenteils an Hobbyhalter. Auch einige unserer Schafe haben so ein neues Zuhause gefunden. Für uns als überzeugte Vegetarier und Tierliebhaber ist das ein Schritt in die richtige Richtung. 

Zwar sind die Hof-Events abgesagt, aber es geht weiter mit der Berichterstattung über den Hof im Fernsehen. „Anna und die wilden Tiere“ kommen mehrere Male übers Jahr verteilt zu uns an den Hof und begleiten uns bei der Arbeit. Das Filmteam und natürlich auch Anna wachsen uns sehr ans Herz und wir sind schon sehr gespannt aufs Ergebnis. 

Unser Lieblingsbauer Mogli ist ja mittlerweile schon ein richtiger Promi in der Szene, was nicht nur an seinem tollen Instaprofil liegt, sondern auch einfach an unseren klasse Produkten. Und so häuften sich auch in diesem Jahr weiter die Anfragen von neuen Kunden. Sehr zu unserer Freude eröffneten weitere Unverpacktläden wie „Unterföhring Miteinand“, die wir beliefern dürfen und auch einige neue Restaurants zählen zu unseren neuen Stammkunden. Wir lieben sie alle, aber möchten natürlich unsere Sternerestaurants Tian, Mural (samt seiner Ableger Mural Bar und Mural Farmhouse) und das wieder neu eröffnete Tantris erwähnen. Neu mit dabei sind unter anderem auch das Bio-Hotel und Restaurant Moar Wirt in Dietramszell, die Frischepost und der Schwabinger Hofladen.

Im Wonnemonat Mai feiern wir zwei wichtige Geburtstage: Amadés Vater Siegfried wird stolze 81 Jahre und unser (meistens) treuer (außer er macht seine Nachmittagsspaziergänge in die Siedlung und zur Moosinninger Apotheke) Hofhund Balu wird 13 Jahre alt. Balu erfreut sich mittlerweile auch immer mehr am Hunderentnerdasein und schläft viele Stunden des Tages. Oft so tief und fest, dass er nicht einmal bemerkt, wenn jemand den Raum betritt. Seinen Job als Hofaufpasser hat er dementsprechend bereits gekündigt. 

Im Juni - man glaubt es kaum! - ist es endlich so weit: Ein Ereignis, das lange herbeigesehnt und in den letzten Jahren leider nicht erfüllt werden konnte, ist da: Wir machen eine ganze Woche Urlaub! Um eines vorwegzunehmen: Das konnten wir nur Dank unserer lieben Mitarbeiterin Andrea „AK“ verwirklichen, die in dieser Zeit den Hof managte und uns eine Woche am Strand vor Venedig verbringen ließ. Wir brachten nicht nur wunderschöne Erinnerungen mit, sondern auch ein paar Kilos von den vielen Spaghetti, Pizzas und Gelato. Bevor wir allerdings gen Süden fuhren, holten wir erst noch einen neuen Bewohner in der Nähe vom Starnberger See ab und zwar unseren neuen schwarzen Bock namens Jay-Z. Eine Beyoncé haben wir ja bereits am Hof und so ist das Paar nun perfekt. 

Im Sommer geht es nicht nur am Hof heiß her. Auch Antonies Selbständigkeit als ganzheitliche Gesundheitsberaterin ist sehr gefragt. Ein Großkonzern verlangt ihre Dienste bei der Neustrukturierung eines Gebäudes, um diesen ganzheitlich gesünder und ansprechender für die Mitarbeiter zu gestalten. Hierfür arbeitet sie mit einer Feng-Shui-Beraterin und Architektin zusammen. Darüber hinaus hält sie Online Impuls-Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit für den Konzern, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Den ganzen Sommer und Herbst widmet sie sich außerdem vielen Kindergärten und Schulklassen, die unseren Hof besuchen, um mehr zum Thema biologische Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung zu lernen. Besonders hervorheben möchten wir das Engagement von GreenCity mit ihrem Projekt Klimaküche, in welchem Kindern die Bedeutung von Bioprodukten und Nachhaltigkeit nahegebracht werden soll. 

Trotzdem bleibt in all dem Trubel immer genügend Zeit für Radlausflüge zu Amadé aufs Feld oder kleinen Abstechern zum Badeweiher in Moosinning. Das Radlfahren liebt unsere kleine Aurelia sehr und erkundet so vom Chefradlsessel die Welt in Moosinning. 

Einen ganz eigenen Paragraphen widmen wir dieses Jahr unseren Neuzugängen. Nicht den Mitarbeitern, hierzu kommen wir gleich. Sondern unseren neuen Maschinen am Hof. Neu im Bestand sind ein Fliegl Muldenkipper, eine Sämaschine von Lemken und ein Geräteträger von Fendt. Bereits geordert, aber geliefert erst in 2022, sind ein Teleskoplader, ein neuer Mähdrescher von Sampo und - Trommelwirbel - ein neuer Bulldog. Hierfür muss allerdings unser „kleiner Johnny“ gehen und dafür kommt ein neuer Grüner. Fraget nicht, wie viele Nerven uns alle diese Entscheidung gekostet hat. Amadé konsultierte gefühlt 98347549 Leute, um sich zwischen John Deere und Fendt zu entscheiden. Und wir wissen nicht, ob wir uns mehr auf den Bulldog freuen oder einfach, dass endlich eine Entscheidung gefallen ist. Es wird übrigens ein Fendt 314 Vario mit pinken Pflegereifen.

Mitte August hatten wir einen sehr unerfreulichen und auch wirklich gefährlichen Zwischenfall. Unsere Andrea AK ist zwar ziemlich stark, aber die Pritsche unseres Geräteträgers war stärker und begrub sie bzw. Andreas Oberschenkel unter sich. Die anwesende Mona „Maschine“ (gleich erklärt sich ihr Name) mobilisierte sämtliche menschliche und unmenschliche Kräfte und hob die Pritsche von Andreas Bein. Der Notarzt traf sogleich ein und Amadé wurde ganz schlecht, als er den Verdacht auf Oberschenkelfraktur hörte. Gott sei Dank war unserer Andrea das Glück wie immer hold und außer ein paar Kratzern war nichts passiert. Was blieb war ein riesiger blauer Fleck sowie ein Schock für alle Beteiligten. Wer Interesse an dem Geräteträger hat: Man kann ihn gerade auf ebay Kleinanzeigen erwerben. Maschinen, die unsere besten Mitarbeiter unter sich begraben, wollen wir nicht am Hof haben. 

Für die meisten war es wohl weniger ein Schock als mehr eine Erleichterung, als unser Aggro-Gockel Gigi das Zeitliche segnen musste. Er wurde einfach zu gefährlich für die Belegschaft, aber vor allem für Kinder, die bei uns auch oft über den Hof laufen. Er nahm seine Aufgabe als Beschützer der fünf Stallhühner von Antonie etwas zu ernst und griff am Ende alles an, was sich seinen Damen näherte. Wunderschön und stark war er, nun kräht er im Hühnerhimmel. 

Die Ernte dieses Jahr fiel gemischt aus: Vor der Ernte war es relativ feucht, weshalb es dauerte, bis wir auf die Felder fahren konnten. Auch das Beikraut war wieder eine Herausforderung, da es sich teils nur schwer aus dem Getreide reinigen ließ. Die Erträge bei den schwarzen Bohnen waren leider katastrophal, dafür schmecken sie umso besser. Die schönste Kultur dieses Jahr war die Goldhirse Wodka. Beikraut war auch aufgrund der feuchten Witterung dieses Jahr ein großes Thema beim Gemüse, weshalb zum Beispiel bei den Karotten ein Großteil überwuchert war und wir gar nicht so schnell hinterherjäten konnten. Trotz alledem waren alle unsere Mitarbeiter dieses Jahr eine große Hilfe und vor allem Andrea AK, Andrea Kattner, Mona und Max halfen kräftig (auf dem Bulldog) mit. 

Nach wie vor arbeiten wir sehr zufrieden und erfolgreich mit der Sagberger Mühle zusammen, die unser Korn für uns mahlt, damit es dann unsere Lieblingsbäckerei, die Lokalbäckerei BrotZeit, zu gutem Brot, Semmeln und Kuchen weiterverarbeiten kann. Die Sagberger Mühle sowie die Lokalbäckerei BrotZeit sind zwei unserer wichtigsten Partner, mit denen uns nicht nur eine Geschäftsbeziehung verbindet, sondern auch eine tiefe Freundschaft. Glückwunsch auch an dieser Stelle an unsere „BrotZeitis“, die dieses Jahr ihre vierte Backstube in Deisenhofen eröffnet haben!

Unsere Auszubildende Andrea Kattner schloß im Sommer ihre Lehre als Beste in ihrem Jahrgang ab. Nichts anderes haben wir erwartet. Allein schon ihr Berichtsheft sah aus wie ein Kunstwerk. Bei ihrem Abschied haben wir einige Tränen vergossen, aber Gott sei Dank überraschte sie uns kurz darauf mit guten Neuigkeiten: Sie bleibt uns erhalten und hilft uns jeden Mittwoch aus beim Vorbereiten der Lieferungen. Zu betonen ist Andreas wahnsinnig liebevoller und emphatischer Umgang mit allen Menschen und Tieren am Hof. So waren wir also dann Anfang des Herbstes ohne neuen Lehrling und Antonie lag Amadé nicht nur einmal in den Ohren, dass wir doch unbedingt einen Lehrling bräuchten und warum er sich denn nicht früher um jemanden bemüht hätte. Voller Selbstsicherheit sagte Amadé nur immer darauf, dass sich die Dinge schon fügen würden. Und siehe da: Anfang Oktober erreichte uns eine Email von einem Auszubildenden, der gerne die Lehrstelle wechseln würde. Wir fackelten nicht lange und luden ihn zum Probearbeiten ein und seit November ist der liebe Lorenz unser neuer Auszubildender. Ende gut, alles gut also. 

A pro pos Auszubildende: So sehr wie im Herbst Mangel an diesen herrschte, so in Fülle gehts ab 2022 weiter: Mona „Maschine“ (wir erinnern uns, die Retterin von Andreas Bein!) wird ab Sommer 2022 unsere Auszubildende, was uns über alle Maßen freut! Mona ist tiefenentspannt, tierlieb und packt an wie eine… na was sollen wir sagen: Maschine! Sie hat zuhause selbst einen Hof und dort sind die Billesbergers bereits vertreten: Vier unserer Schafe verbringen dort ein schönes Leben. Und weil eine Auzszubildende selten allein kommt, haben wir für 2022 noch eine zweite Dame mit an Bord: Die liebe Anica. Sie hat bereits Erfahrung in der Landwirtschaft und ergänzt das bereits existierende Frauen-Power-„A-Team“ am Hof. 

Ganz im Sinne von Diversity kommt noch ein weiteres Mitglied ins Billesberger Team, über welches wir uns sehr freuen: Leo, der derzeit die Bio-Meisterschule in Freising absolviert, kommt ab April für ein halbes Jahr zu uns. Bodenständig, herzlich, ehrlich und lustig. Wir haben ihn jetzt schon in unser Herz geschlossen. 

Auf gar keinen Fall vergessen dürfen wir unsere Dauerpraktikanten, die uns dieses Jahr wieder unterstützt haben: Julius, den wir schon liebevoll unseren Ziehsohn nennen, war dieses Jahr mindestens zweimal bei uns. Er ist nun schon ein junger Mann, der mit seinem Motorrad zu uns kommt und freiwillig (sowas gibts!) bei uns arbeitet, während er Urlaub von seinem eigentlichen Job hat. An die zehn mal war er nun schon bei uns. Ganz prächtig versteht er sich auch mit unserer Aurelia. Genauso wie Noah, der bereits das fünfte Schülerpraktikum bei uns absolvierte und auf den wir uns auch jedes Mal wie verrückt freuen! Was nicht nur am weltbesten Cheesecake liegt, den er immer mitbringt… Auch Maria war dieses Jahr zweimal bei uns. Einmal Anfang des Jahres und den August über, wo sie während der Hochsaison aushalf. Maria hat ein großes Herz für Tiere. Maria, Noah und Julius gehören bei uns schon zur Familie.

Genauso natürlich wie Laura und Max, die letztes Jahr bei uns einige Monate und vor allem während der Erntezeit kräftig mitgeholfen haben. Beide besuchen uns regelmäßig und helfen aus, wenn Not am Mann oder der Frau ist. Lauras delikaten Honig gibt es übrigens bei uns am Hofladen zu kaufen und auch Max Produkte kann man auch in seinem eigenen kleinen Hofladen in Zolling erwerben. Auch unserer ehemaliger Praktikant Max (Max scheint ein beliebter Name bei Landwirten zu sein) half uns dieses Jahr während der Ernte aus und fuhr noch nach seinem regulären Job bei uns Abends und teils auch Nachts Traktor. Ende des Jahres kam eine weitere Praktikantin für einen Monat zu uns auf den Hof. Gela hat sich ein Jahr Auszeit von ihrem Job als Lehrerin genommen und unterstütze uns auf dem Hof, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Und last but not least: Im Sommer unterstütze uns der liebe Anatol, der eigentlich selbständiger Eventtechniker ist. Aber leider liegt diese Branche momentan brach, so dass er umsattelte und nach seiner Zeit bei uns nun fest im Team von Caspar Plautz am Viktualienmarkt ist. Sollte es nichts mit den Kartoffeln werden, so steht ihm immer noch eine Karriere als Zauberer offen. Besonders begeistert von seinen Künsten ist unsere Aurelia!

Solche Mitarbeiter sind wirklich mehr wert als Gold!

Kurz nach der Ernte hat Antonie unter tatkräftiger Unterstützung ihres Vaters Anton ein neues Projekt umgesetzt: Unsere Wohnung wurde fast komplett umstrukturiert. Möbel wurden verrutscht, Regale umhergetragen, Bücher in Regenbogenfarben sortiert. Wo vorher ein chaotischer Schreibtisch vom Chef war, ist jetzt Aurelias Spielecke, wo ein verlassener Schreibtisch stand ist nun Antonies Lieblingsraum entstanden: Ein gemütliches Wohnzimmer mit femininem Home Office und wo zuvor ein Raum für alles und nichts war, ist jetzt Amadés „Herrenzimmer“: Büro mit Ausblick und Überblick, großem Besprechungstisch und Turntables. Wie es sich für das Zimmer eines Chefs gehört. Das Jahr 2021 stand bei uns ohnehin sehr im Zeichen des Ausmisten und Aufräumen. Rund um den Hof, in der Mühle und bei uns in der Wohnung durfte Altes gehen und wurde Platz gemacht für Neues.

Im September wurde der Chef persönlich runde 40 Jahre alt. Seinen Geburtstag feiert er am 16. September im Kreis seiner langjährigen und engen Freunde. Sogar einen Geburtstagsrap bekommt er vorgetragen und die letzten tanz- und trinkfreudigen Gäste sieht man erst gegen drei Uhr morgens die Tanzfläche verlassen. Da man als 40-Jähriger kurze Nächte nicht mehr so gut wegsteckt, fährt die kleine Familie anschließend in ihr Lieblingshotel zum Entspannen und Seele baumeln lassen: Natürlich ins schöne Biohotel AmViehTheater in Schwindegg. Dort gibt es das beste Frühstück der Welt! Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört, gibt es noch eine weitere Festlichkeit im Oktober und zwar in der Form eines außergewöhnlich guten Menüs von Freund und Sternekoch Andi Schweiger in dessen Kochschule in München. Anwesend sind 30 von Amadés engsten Freunden, die aus ganz Deutschland angereist sind und jedem von ihnen widmet Amadé in seiner Ansprache ein paar persönliche Worte und Anekdoten, die zu Tränen rühren. Wirklich ein bewundernswerter Freundeskreis, den unser Bauer da hat. 

Kurz nach Amadé feiert auch Antonies Mutter Brigitte ihren 60. Geburtstag. Sie ist mittlerweile fester Bestandteil des Billesberger Hof Teams und verköstigt nach wie vor jeden Mittwoch die ganze Mannschaft mit Suppe, selbstgebackenem Baguette, Aufläufen und Mehlspeisen sowie Kuchen. Mittwochs kann man regelmäßig komatöse Mitarbeiter mit Kugelbäuchen sehen und man hört aus der Küche vergebliche Rufe nach „Biiiiittte Brigitte, wirklich nur eine GANZ KLEINE Portion…!“… Außerdem kümmert sie sich ganz liebevoll um unsere Aurelia, die ihre Gaudi mit der Oma hat. Einen zweiten Omatag gibt es immer Freitag, wo Gaby, Amadés Mama, an den Hof kommt und ebenfalls ganz hervorragend für uns alle kocht. 

Anfang November ist es nun 5 Monate her, dass wir einen neuen Bock für unsere Schafdamen bekamen und so beginnt die Lämmersaison allmählich mit vielen weißen starken Lämmern und einem schwarzen Lamm. Alle kerngesund und stark. Das wird allerdings erst der Anfang gewesen sein, denn so gut wie alle Lämmerdamen sind trächtig. 

Auch im November bekamen wir durch Zufall auf einen neuen Hahn. Antonies ehemalige liebe Arbeitskollegin Petra hatte einen Zwerggockel abzugeben. Wir befürchteten, dass er den gestandenen Hühnberweibsbildern nicht Herr werden würde, aber der kleine Fritzi schlägt sich wacker und hat sich in Null Komma Nix in die kleine Herde integriert. Nur wenn er die Hennen tritt, so sieht das etwas komisch aus. Fast so, als würde er Rodeo auf ihnen reiten. Die kleine Hühnerschar von Antonie hat seit Anfang des Jahres übrigens auch einen richtigen Stall sowie eine Automatiktür, die sich morgens von selbst öffnet und abends von selbst schließt. 

Der November endete ganz besonders mit einem langen Wochenende in Antonies Lieblingsstadt Venedig. Dorthin machte die kleine Familie eine Reise und schlemmte nach Herzenslust in der bezaubernden Lagunenstadt. 

Am 15. Dezember wird Antonie 35 Jahre alt. Leider wurde aus der erhofften Party nichts, da sich die Coronasituation Ende des Jahres wieder mal zuspitzt. Trotzdem feiert sie einen wunderschönen und gemütlichen Geburtstag mit viel Essen und Schlaf. Ganz nach ihrem Geschmack also. Das ganze Jahr war insgesamt etwas ruhiger was Besuche angeht. Jeder war etwas vorsichtiger, zu Recht natürlich. Trotzdem kamen uns regelmäßig unsere engen und guten Freunde am Hof besuchen. Der Mensch ist einfach ein soziales Wesen und Lachen und Spazierengehen an der frischen Luft waren noch immer zuträglich für die eigene Gesundheit. 

Allmählich wird es auch bei uns ruhiger und so kommt Antonie endlich dazu, zusammen mit Andrea „AK“ ein neues cleveres und hoch digitalisiertes System namens „Frachtpilot“ zu testen, das uns in Zukunft viel Arbeit und viel Papierkram sparen wird. Es ist nicht nur ein komplettes Warenwirtschaftssystem, sondern auch ein Bestelltool und Routenplaner, extra konzipiert für Landwirte, um viele Prozesse zu digitalisieren. 

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und so wurden nun endlich nach langer Wartezeit im Schafstall Wassertränken installiert. Natürlich von unserem Lieblingsbauern im Ort, dem patenten und herzensguten Stefan Nagler. Der Mann kann einfach alles und dank ihm trinken nun Schafe und Pferde unser gutes Granderwasser aus beheizten Tränken.

Ende des Jahres im Dezember erfolgte auch der erste Spatenstich und besagter Mistplatz hinter dem Schafstall wurde ausgehoben und planiert. Betoniert wird er dann Anfang des neuen Jahres und mit dazu wird auch endlich der vordere Schafstall betoniert. Dieser ist immer noch aus gestampftem Lehm und gleicht dank unserer kehrbegeisterten Mitarbeitern schon einer Mondlandschaft mit tiefen Kratern. Derweilen ist Amadé auch bereits in Gesprächen, was die Einteilung und Einrichtung des Hofladens angeht und zwar mit dem sehr sympathischen und erfahrenen Herrn Mittermayr. 

Weihnachten verbringen wir ganz besinnlich im Kreise unserer Familie und unsere Freunde Max und Moritz sowie Teil der Familie verwöhnen uns mit der weltbesten Pizza zu Heiligabend. Als Geschenk gab es fürs Team und die Familie nach Caps, Polos und Pullis im letzten Jahr, unser neustes Merchandise-Produkt und zwar Bio-Baumwollmützen mit dem Billesberger Logo in Limited Edition. Fünfzig Stück waren in Null Komma nichts vergriffen. Aber 2022 gibt es natürlich Nachschub. 

DANKE für ein Wahnsinnsjahr 2021 und wir wünschen Euch allen einen guten Rutsch und freuen uns auf wunderbare Momente & Begegnungen mit Euch in einem grandiosen 2022!

Euer Team vom Billesberger Hof

Verfasst von Antonie 














































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